Aktuelle Vorträge / Poster
(nach dem Kongress in der SOFW Mediathek verfügbar)
Hochschule Rhein-Waal
Professor of Hygiene and Microbiology
16.10.2024
15:00
15:30
Auditorium
Biotenside – Greenwashing oder Green Washing?
European Detergents Conference
| Fundamental Research
(nach dem Kongress in der SOFW Mediathek verfügbar)
English
Der CO₂-Fußabdruck z. B. eines Waschmittels kann verringert werden, indem ein Teil der petrochemisch hergestellten Tenside durch ein Biotensid ersetzt wird, welches nicht nur vollständig biobasiert ist, sondern auch biologisch hergestellt wird. Ist dies bereits nachhaltiges („green“) Waschen (oder nur Greenwashing)? Ausgehend von der Tatsache, dass Rhamnolipide durch Enzyme hergestellt werden, sollte es nicht überraschen, dass Biotenside von Natur aus mit Proteinen kompatibel sind. Die fehlende Wechselwirkung mit kationischen Gruppen eines Proteins ist auch ein Grund dafür, dass die Deposition kationischer Polymere auf Haaren stark verbessert wird, wenn die klassischen anionischen Tenside in einem konditionierenden Shampoo vollständig durch Rhamnolipide ersetzt werden. Auch in Waschmitteln ist es nicht ausreichend, nur einen kleinen Teil der klassischen Tenside durch Biotenside zu ersetzen, um deren volles Potenzial auszuschöpfen: Ultimativ ökologisches Waschen erfordert neue Formulierungskonzepte, die auf den besonderen Eigenschaften von Biotensiden basieren. Darüber hinaus sollten Biotenside eine gewisse Kompatibilität mit Mikroorganismen aufweisen, zumindest mit ihren Produzenten, während sie andere möglicherweise hemmen. Dies ist ein wichtiger Aspekt, da die Verbraucher im Allgemeinen davon ausgehen, dass das Händewaschen mit Seife zur Bekämpfung von Mikroben beiträgt. Eine selektive antimikrobielle Wirkung könnte also dazu beitragen, schädliche Keime zu reduzieren und gleichzeitig das natürliche Hautmikrobiom zu schützen.