Aktuelle Vorträge / Poster
(nach dem Kongress in der SOFW Mediathek verfügbar)
16.10.2024
10:45
11:05
Auditorium
Membranolytische Eigenschaften von Detergenzien sind Fluch und Segen
European Detergents Conference
| Fundamental Research
(nach dem Kongress in der SOFW Mediathek verfügbar)
English
Die Ressourcen der Erde sind limitiert, genau wie die Wachstumsmöglichkeiten der Menschheit auf Planet Erde. Der Einfluss der Detergenschemie überschreitet die Grenzen von Grüne Chemie und der ganzheitliche Einfluss auf die Ressourcen von Planet Erde ist kaum verstanden. Um zukünftige Forschung in Richtung eines ganzheitlichen Detergensdesigns zu leiten, nutzt das Team um Dr. Urner das Konzept der Planetaren Grenzen in einer Literaturstudie und analysiert systematisch den Einfluss von Detergenschemie auf die Überschreitung planetarer Ressourcen. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Implementierung einer klimafreundlichen Detergensindustrie Fortschritte macht. Es bedarf weiterer Fortschritte beim Zusammenführen von materealistischen und sozialen Aspekten in der Gestaltung technischer Lösungen mit Hilfe von Nachhaltiger Chemie, auch aus der Sicht akademischer Stammbäume. Darüber hinaus zeigen wir, dass es Entwicklungsbedarf gibt bei dem Design von Detergenzien, die technische Anforderungen erfüllen und der Biosphäre nicht schaden. Wir schlagen vor, dass die membranolytische Eigenschaft eines Detergens eine Schlüsselrolle spielt. Die membranolytische Eigenschaft beschreibt das Vermögen eines Detergens eine Zellmembran aufzulösen. Zellmembranen sind der erste Kontaktpunkt zwischen Detergens und Zelle. Schäden an Zellmembranen stehen in direkter Verbindung mit Zellstress, Entzündungsreaktionen, Allergien, antimikrobielle Resistenz und vielleicht sogar Krebs. Um neue Wege bei der Entwicklung sicherer Detergenzien zu unterstützen, haben wir das Detergentome um modulare Hybrid-Detergenzien erweitert und neue Möglichkeiten für Struktur-Eigenschaftsbeziehungen geschaffen. Neugeschaffenen methodische Möglichkeiten beinhalten eine volle Flexibilität von molekularen Parametern die Anwendungen und Membraninteraktionen bestimmen, wie z.B. Ladung, Polarität und Molekülform. Zusammenfassend präsentieren wir eine neue Detergensklasse und den Nutzen vom Konzept der Planetaren Grenzen, um zukünftige Forschung mit Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen, unabhängig von der Chemie. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Sicherung des Handlungsraums, den die Menschheit für ihr Überleben benötigt, gesichert werden kann, sofern zukünftige Bemühungen über die Etablierung von Nachhaltige Chemie, Ressourcen Effizienz und Netto-Null Emission hinaus gehen.